Tristan Kreß Tristan Kreß

Ein Foto, das ich ich gerne noch einmal (besser) machen würde.

So, nachdem ich es nach Jahren des vor mich her schiebens endlich geschafft habe, meine Website zu launchen und in dem About schon neben einigen einleitenden Informationen zu mir auch meine Herangehensweise beim Fotografieren angeschnitten wird, kommen wir im ersten Beitrag im dazugehörigen Blog nun ohne große Umschweife direkt zu einem Foto, welches eben jene Herangehensweise meiner Meinung nach ideal repräsentiert. Und trotzdem ist da diese eine Sache die mich an der Aufnahme bei längerem betrachten so stört, dass ich den genauen Spot nach wie vor gerne nochmal besuchen würde, nur um bei einem zweiten Versuch diese eine Sache besser zu machen, aber fangen wir von vorne an.


Letzten März waren wir während unseres Familien-Urlaubs in Taiwan für einige Tage und über mehrere Etappen im Nordosten der Insel unterwegs. Ausgehend von Hualien City ging es in die Berge zum Taipingshan Nationalpark, von da aus direkt wieder runter an die Ostküste in Yilan, dann weiter gen Norden nach Keelung und schließlich zum Touristen-Hotspot Jiufen. Vor Beginn der Tour habe ich mich dabei am meisten auf den Aufenthalt im Taipingshan Nationalpark gefreut, aber nachdem wir erst spät am Tag im Hotel in den Bergen ankamen und wir nur eine einzige Übernachtung eingeplant hatten, machte sich bei mir etwas Ernüchterung breit. Bald wurde es dunkel und mit kleinen Kindern im Schlepptau war eine größere Wanderung keine Option mehr. So blieb mir nur die Möglichkeit nachts gemeinsam mit einem Freund etwas auf der Hotelanlage umherzuschleichen. Aufgrund der Abgeschiedenheit und der dunklen Lichtverhältnisse blieben die interessanten Motive wie befürchtet auf ein, zwei atmosphärisch beleuchtete Hotelfenster beschränkt und wir beschlossen, abschließend noch eine kleine Runde durch Bergwald auf einem anliegenden Trail zu gehen. Ausgerüstet mit meiner Canon EOS 1N und 200er Kodak Gold habe ich beim Gedanken an die Dunkelheit des Waldes eher wenig Hoffnung darauf gehabt etwas zu finden, das taugt fotografiert zu werden.

Wäre da nicht ein taoistischer Tempel gewesen, der den Wald mit rotem Licht ausleuchtete. Wirkte der in Rot getränkte Wald durch meine “westlich” geprägten Augen von der Stimmung her eher dramatisch (wenn auch nicht unmittelbar bedrohlich), steht die rote Farbe in vielen asiatischen Kulturen vielmehr für Glück und Wohlstand. Dieser Umstand tut der Dramatik des Fotos wenn man es isoliert und ohne diesen Kontext betrachtet meiner Meinung nach aber keinen Abbruch. Dafür gibt es aber wie bereits einleitend erwähnt diese eine Sache, die mich an dem Foto dann doch immer noch stört, wenn ich mich nur genug hineinsteigere.

Das besagte Foto, Blick in Richtung des Bergwalds, hinter mir der rot beleuchtete, taoistische Tempel.

Durch die dunklen Lichtverhältnisse im nächtlichen Wald und vielleicht auch, weil ich an dem Abend leicht angeschwipst war, konnte ich die Bäume nicht optimal fokussieren und so ist das Foto im Endergebnis leider doch etwas unscharf geworden. Wenn ich meinen Ärger über diesen Makel jedoch beiseite schiebe komme ich trotzdem zu dem Schluss, dass das Foto für mich persönlich eine tolle, einprägsame Erinnerung darstellt und visuell schon ziemlich einzigartig in meinem fotografischen Portfolio ist. Es ist in seiner Kuriosität für mich ein Beweis dafür, dass es sich lohnt beim Fotografieren auch an Orten, an denen man eigentlich überhaupt nicht mit interessanten Motiven rechnet eben doch genau danach zu suchen. Sollte es mich irgendwann nochmal zum Taipingshan verschlagen würde ich es trotzdem darauf ankommen lassen den Fokus bei diesem Motiv doch noch einmal besser hinzubekommen.


Zwar blieb auch am nächsten Tag keine Zeit für eine ausgedehnte Wanderung der Gegend, weil wir unmittelbar nach dem Frühstück abreisen mussten, dafür schaffte ich es aber vorher noch rechtzeitig zum Sonnenaufgang aus dem Bett zu purzeln und wurde dann doch noch mit einigen schönen Impressionen Taipingshans bei Tageslicht belohnt. Und um meinen ersten Beitrag hier abzurunden möchte ich euch ein Foto von eben diesem malerischen Sonnenaufgang nicht vorenthalten.

Blick über die Berge Taiwans bei Sonnenaufgang am Taipingshan.

Gar nicht so leicht die eigene Arbeit manchmal in Worte zu fassen und das ganze als halbwegs unterhaltsamen Beitrag zu verpacken. Ich hoffe ihr fandet meinen ersten Post hier deswegen nicht allzu holprig, über Feedback jeglicher Art egal ob zu den Fotos oder der Gestaltung der Seite würde ich mich natürlich sehr freuen. Gerade was Webdesign angeht bin ich aktuell noch ziemlich grün hinter den Ohren und nehme jeden Tipp dankbar an. In Zukunft wird es sowas hier regelmäßig geben, ich werde dranbleiben, versprochen!

Vielen Dank fürs lesen und fotografische Grüße!

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